Dienstag, 18. Februar 2020

Betriebsversammlung ThyssenKrupp-Grobblechwerk Duisburg: Wut, aber auch Kampfbereitschaft

„Ja, man müsste streiken wie damals in Rheinhausen“, sagte ein junger Kollege, der erst kürzlich seine Ausbildung abgeschlossen hat und dessen Vater damals an dem Arbeitskampf teilnahm. „Natürlich, wenn wir zwei Tage streiken, kann der Vorstand einpacken. Wir würden ja die Abläufe im ganzen Konzern stoppen. Die Kollegen würden sofort alles dicht machen. Aber der Betriebsrat macht ja nichts,“ so ein weiterer Kollege.

Viel Frust nach der Betriebsversammlung des ThyssenKrupp-Grobblechwerks in Duisburg-Hüttenheim, mit dessen Schließung bis 2022 der Konzern droht. Aber auch viel Vertrauen in die eigene Kampfkraft.

Und Wut auf den Vorstand: „11.000 Euro am Tag – wofür? Dass sie labern und sich auf die Schulter klopfen. Die machen sich die Taschen dick auf unsere Knochen.“ – „Da kommt einer nach dem anderen für ein Jahr, baut nur Scheiße, steckt sich die Millionen ein und ist dann wieder weg.“

Die Zitate sind O-Töne von Kollegen am Rand der Betriebsversammlung, zu der wir keinen Zutritt hatten. Trotzdem verteilten wir hunderte unserer Solidaritätsflugblätter und ernteten Zuspruch von Kolleg*innen.

Wir bieten allen Kolleg*innen und solidarischen Interessierten an, morgen Abend (19. Februar, 18:30 Uhr) auf unserer Veranstaltung „Kampf um jeden Arbeitsplatz! – Aber wie?“ in Bochum darüber zu diskutieren, wie die Lage im Betrieb ist, wie die IG Metall in die Offensive für die Rettung aller Arbeitsplätze kommen kann und warum wir die Sozialisierung des Konzerns fordern.